Das solltest du über die Wirkungen und Risiken von DHEA wissen!

Was sollte man über DHEA wissen?

Das Bodybuilder-Stammhormon – was genau ist eigentlich DHEA?

Auch wenn man dabei zunächst an Bodybuilder denken mag – da es an über 150 Stoffwechselfunktionen beteiligt ist –, handelt es sich bei DHEA um ein Hormon, das sowohl vom männlichen als auch vom weiblichen Körper in großen Mengen produziert wird. Es wird vor allem in den Nebennieren gebildet, bei Männern zusätzlich in den Hoden. Das produzierte DHEA wird anschließend in Androstendion und einige weitere Sexualhormone umgewandelt – daher stammt auch die Bezeichnung „Stammhormon“.

Dehydroepiandrosteron kann auch als natürliches, anaboles Steroid betrachtet werden: Es unterstützt den Aufbau von fettfreier Muskelmasse und hilft dabei, den optimalen Fettanteil zu regulieren. Aus diesem Grund ist es in Kapselform ein beliebter Wirkstoff bei Bodybuildern und Sportlern. Doch die Wirkung von DHEA geht weit über die Gewichtskontrolle hinaus. Es wirkt sich positiv auf die Herzgesundheit, die Knochendichte und die Regulierung des Cholesterinspiegels aus, erhöht den Testosteron- und Östrogenspiegel sowie verschiedene andere körpereigene Substanzen. Seine Vielseitigkeit macht DHEA besonders bedeutsam: Als Anti-Aging- und Anti-Stress-Hormon kann es direkt zur Verlängerung der Lebensdauer beitragen.

So verändert sich die Hormonmenge mit dem Alter

Unser Körper produziert DHEA in maximalem Umfang bis etwa zum Alter von 20 bis 25 Jahren. Danach sinkt die Produktion jährlich um etwa 2 %, was bedeutet, dass wir im Alter von 40 nur noch etwa die Hälfte und mit 75 Jahren nur noch 10–20 % der ursprünglichen Menge produzieren. Dies kann zahlreiche Probleme verursachen, darunter Gewichtszunahme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein geringeres sexuelles Verlangen. Besonders gefährdet sind Frauen, da ihr Körper nur etwa 80–90 % des DHEA-Spiegels eines Mannes produziert.

Die 8+1 Wirkungen von DHEA auf unseren Körper

1. Entzündungshemmend

Die meisten Krankheiten beruhen auf Entzündungen – so zum Beispiel Arthritis, Autoimmunerkrankungen, Lupus oder das metabolische Syndrom (ein komplexes, mit dem Stoffwechsel verbundenes Krankheitsbild, das mit Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhtem Cholesterinspiegel und Diabetes einhergeht). Forschungen auf diesem Gebiet haben gezeigt, dass Menschen mit diesen Beschwerden häufig einen niedrigen DHEA-Spiegel aufweisen. Bei Betroffenen, die begannen, das Hormon als Nahrungsergänzung einzunehmen, konnten Entzündungen reduziert und das Hormonsystem ins Gleichgewicht gebracht werden.

2. Gegen Stimmungsschwankungen und kognitive Verschlechterung

In einer Studie aus dem Jahr 2014 wurde festgestellt, dass DHEA sich positiv auf Menschen mit Schizophrenie, Depressionen und Anorexia nervosa auswirkt. Auch Personen mit Nebenniereninsuffizienz oder HIV-positivem Status profitieren davon. Doch die Vorteile reichen noch weiter: Die Einnahme kann den altersbedingten kognitiven Abbau, wie er auch bei Alzheimer häufig auftritt, verlangsamen. DHEA kann helfen, das Gedächtnis selbst im Alter frisch zu halten.

3. Unterstützt den Muskelaufbau

Indem es die Testosteronproduktion ankurbelt, steigert DHEA auch die Muskelkraft – somit kann es Masseaufbau-Trainings effektiver machen (auch wenn es allein nicht direkt zur Zunahme von Muskelmasse führt).

4. Unterstützung beim Abnehmen

Die fettverbrennende Wirkung von DHEA zeigt sich auch bei sportlicher Betätigung. Das sogenannte 7-Keto, eine Form des DHEA-Hormons, trägt zu einer effizienteren Energieverwertung im Körper bei (unter Einbeziehung von Glukose) und hilft, altersbedingte Fettablagerungen zu verhindern. So kann es dazu beitragen, dass unser Stoffwechsel auch im Alter auf einem hohen Niveau funktioniert.

5. Kann die Knochendichte verbessern

Wir müssen uns nicht vor Osteoporose oder Knochenbrüchen fürchten, wenn der DHEA-Spiegel im Körper im optimalen Bereich bleibt. Dank seiner Anti-Aging-Wirkung fördert dieses Hormon die Östrogenproduktion und damit auch den Mineralstoffgehalt unserer Knochen. Frauen in der Postmenopause können besonders von der regelmäßigen Einnahme profitieren. Auch rheumatische Beschwerden können dadurch vollständig gelindert werden.

6. Steigert die Libido

Während der Einnahme von DHEA wird es genau in das Hormon umgewandelt, das unser Körper aktuell am dringendsten benötigt: Bei Männern in Testosteron, bei Frauen in Progesteron oder Östrogen – allesamt Hormone, die eine wichtige Rolle bei unserem Sexualtrieb spielen. Bereits eine tägliche Einnahme von 10–25 mg kann bei Frauen Scheidentrockenheit, Wechseljahresbeschwerden und Gewichtszunahme lindern. Auch bei Männern mit erektile Dysfunktion oder Impotenz hat sich DHEA als hilfreich erwiesen: Studien zeigen, dass eine sechsmonatige Einnahme Erektionsprobleme deutlich reduzieren kann. Dank dieser positiven Eigenschaften kann DHEA für beide Geschlechter eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn Probleme im Sexualleben oder Libidoverlust auftreten.

7. Reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes

Durch die Anregung der Funktion der Blutgefäße hilft DHEA, Blutgerinnsel, verstopfte Arterien und hohe Cholesterinwerte – und damit Herzprobleme – zu vermeiden. Gleichzeitig senkt es durch die Reduktion von Entzündungen sowie durch die Verbesserung der Verwertung von Glukose und Insulin das Risiko für Diabetes erheblich. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Krebsentstehung kann deutlich gesenkt werden.

8. Verlangsamt die Hautalterung

Nach den Wechseljahren sinkt der DHEA-Spiegel im weiblichen Körper um bis zu 90 % – dadurch verliert die Haut ihr frisches, jugendliches Aussehen. Mit der Einnahme von DHEA kann unser Stoffwechsel jedoch wieder auf einen „jugendlichen Zustand programmiert“ werden – und diese Anti-Aging-Wirkung zeigt sich auch an unserer Haut. Das Hormon wirkt dabei so, als würde es unsere Jugend konservieren: Pigmentflecken im Alter können reduziert, Gelbfärbungen der Haut sogar beseitigt werden. Möglich wird dies, weil DHEA die Hydratation und Talgproduktion der Haut verbessert und jugendliche Hautmarker (wie z. B. Keratinozyten) aktiviert. So kann die Hautverdünnung verlangsamt und Faltenbildung gemildert werden. Darüber hinaus kann sich auch der Zustand unserer Nägel verbessern und unsere Haare durch die Anwendung dicker werden.

+1 Immunstärkend

Selbst unser Immunsystem kann durch die Anwendung gestärkt werden: DHEA erhöht nämlich auch die Anzahl unserer Immunzellen.

Welche Symptome verursacht ein DHEA-Mangel?

Was gilt als normaler, niedriger und hoher DHEA-Spiegel?

Auch wenn die Referenzbereiche je nach Labor, Geschlecht und Alter variieren können, liegt der durchschnittliche Normalwert bei 4,5–41,6 nmol/l. Wenn der Wert des DHEA-S (Dehydroepiandrosteronsulfat) in unserem Befund im Normbereich liegt und auch die Werte anderer androgener Hormone im Körper in Ordnung sind, können wir in den meisten Fällen beruhigt sein: Unsere Nebennieren funktionieren normal. (In seltenen Fällen kann jedoch selbst bei normalen Hormonwerten ein Nebennierentumor vorliegen, da es in solchen Fällen möglicherweise zu keiner Hormonfreisetzung kommt.)

Ein hoher DHEA-S-Spiegel kann hinweisen auf:

• PCOS (polyzystisches Ovarialsyndrom)
• Hyperplasie
• Nebennierenkrebs oder Tumor der Nebennierenrinde

Ein niedriger DHEA-S-Spiegel kann verursacht werden durch:

• verminderte Funktion der Hypophyse (durch reduzierten Hypophysenhormonspiegel)
• Funktionsstörung der Nebenniere

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass aus einem einzelnen DHEA-Wert keine alleinige Diagnose abgeleitet werden darf: Zur fundierten Einschätzung ist stets eine Vielzahl von Laborwerten nötig. Daher sollte man die Auswertung der Ergebnisse immer gemeinsam mit einem Arzt vornehmen.

Welche Symptome treten bei DHEA-Mangel auf?

Eines der auffälligsten Anzeichen eines niedrigen DHEA-Spiegels ist die Beschleunigung des Alterungsprozesses im Körper – damit einher geht ein erhöhtes Risiko für zahlreiche Erkrankungen wie Koronarsklerose, Krebs, Osteoporose, Arteriosklerose oder Diabetes. Bei einem Mangel ist unser Immunsystem geschwächt, die Einnahme von DHEA kann jedoch die schädlichen Prozesse rückgängig machen.

Was sollte man über die DHEA-Untersuchung wissen?

Die Untersuchung zeigt auf, wie gut die Nebennieren im Körper funktionieren. Sie kann besonders für Frauen sinnvoll sein, die an Akne, Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhoe) oder übermäßigem Haarwuchs (Hirsutismus) leiden – ebenso für junge Mädchen, die unter Virilisierung (Auftreten männlicher Merkmale) leiden.
Bei Jungen besteht nur dann Anlass zur Sorge, wenn die Pubertät ungewöhnlich früh einsetzt.

Die Untersuchung selbst besteht aus einer einfachen Blutentnahme, für die in der Regel keine besondere Vorbereitung erforderlich ist. Frauen sollten jedoch im Vorfeld mit ihrem Arzt über den richtigen Zeitpunkt sprechen, da die Blutabnahme idealerweise eine Woche vor oder nach der Menstruation erfolgen sollte.

Wie kann man DHEA ergänzen?

DHEA kann ausschließlich in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, also in reiner Kapselform, eingenommen werden. Entgegen der landläufigen Meinung enthält die mexikanische Yamswurzel kein DHEA – ihr Extrakt dient lediglich als Rohstoff zur Herstellung der Tabletten. Das bedeutet: Über natürliche Nahrung kann dieses Hormon nicht aufgenommen werden.

Nebenwirkungen einer übermäßigen DHEA-Einnahme

Warum ist es wichtig, sich der Risiken bei der Einnahme von DHEA bewusst zu sein?

Vor allem deshalb, weil DHEA ein sehr stark wirkendes Hormon ist. Es wirkt völlig anders als die meisten Nahrungsergänzungsmittel, Mineralstoffe oder Vitamine. Wichtig ist, dass nur genau so viel DHEA im Körper vorhanden ist, wie er tatsächlich braucht. Ein Überschuss kann das äußerst empfindliche Hormon-Gleichgewicht stören – und das kann ernsthafte gesundheitliche Probleme zur Folge haben.

Welche Nebenwirkungen kann eine Überdosierung verursachen?

• Übermäßiger Haarwuchs (Hirsutismus): Bei Mädchen und Frauen kann es zu einem männlich geprägten Körper- und Gesichtsbehaarungswachstum kommen
• Auftreten von Akne
• Psychotische Symptome und/oder Verstärkung depressiver Zustände
• Verstärkung von Abhängigkeiten und Stressgefühl

In diesen Dosierungen ist DHEA sicher einnehmbar

Für Frauen beträgt die empfohlene Tagesdosis 25 mg, idealerweise morgens nach dem Aufwachen. Für Männer 50 mg täglich, aufgeteilt in 25 mg morgens und 25 mg abends vor dem Schlafengehen, da sich so die testosteronsteigernde Wirkung optimal entfalten kann. Diese Dosierung kann bis zu zwei Jahre lang sicher angewendet werden.

Wann sollte DHEA nicht eingenommen werden?

Es gibt mehrere Situationen, in denen die Einnahme von DHEA nicht ratsam ist:

•  Wenn bereits Brust- oder Prostatakrebs vorlag (DHEA erhöht sowohl Östrogen als auch Testosteron, was ein Wiederauftreten begünstigen kann)
•  Bei Angststörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes
•  Während der Stillzeit oder bei Schwangerschaft (DHEA destabilisiert die Produktion der Sexualhormone)
•  Bei Personen unter 30 Jahren, da der Körper in diesem Alter selbst noch ausreichend DHEA produziert
• Wenn Antidepressiva, Antiepileptika oder Stimmungsstabilisierer eingenommen werden

DHEA ist ein unverzichtbarer Baustein unseres Körpers – doch wie bei allem ist Maßhalten entscheidend. Um weder in einen gesundheitsschädlichen Mangelzustand noch in die Gefahr einer Überdosierung zu geraten, sollte die empfohlene Tagesmenge unbedingt eingehalten werden. Bei bewusster Anwendung kann DHEA unsere Gesundheit, Energie und Lebensqualität spürbar verbessern. Wichtig ist jedoch, dass die Einnahme zuvor immer mit dem behandelnden Arzt abgestimmt wird.