Was kann man gegen herpes tun?
Schmerzhafte Bläschen auf den Lippen, im Gesicht oder an anderen Körperstellen – die meisten Menschen bringen den Herpesvirus ausschließlich mit diesen Hautproblemen in Verbindung. Doch tatsächlich gibt es viel mehr Herpesviren, als man denkt. Bestimmte Arten von Herpesviren können sogar neurologische Erkrankungen verursachen. In unserem heutigen Artikel stellen wir die Familie der Herpesviren vor und gehen selbstverständlich auch auf die möglichen Behandlungsmethoden ein.
Herpesvirus-typen
Herpesviren gehören zur Gruppe der DNA-Viren, das heißt, sie nutzen die Enzyme der Wirtszelle, um ihr Erbmaterial (ihre DNA) zu replizieren. Die bekanntesten Vertreter sind das Herpes-simplex-Virus Typ 1 und Typ 2 (HSV-1 und HSV-2)1,2, doch zur Herpesvirus-Familie gehören noch weitere Arten:
- Varicella-Zoster-Virus (HHV-3) – Verursacht Windpocken bei Kindern und Gürtelrose im Erwachsenenalter.5
- Epstein-Barr-Virus (HHV-4) – Bekannt als Auslöser der "Kusskrankheit" (infektiöse Mononukleose).6
- Zytomegalievirus (HHV-5) – Führt zu Fieber, Kopf- und Halsschmerzen sowie Leberproblemen.7
- HHV-6-Infektion – Verursacht das "Drei-Tage-Fieber" (Roseola infantum).8
- Affenherpesvirus – Wird durch Affenbisse übertragen.9
Ist das herpesvirus wirklich unheilbar?
In diesem Artikel konzentrieren wir uns ausschließlich auf das Herpes-simplex-Virus Typ 1 und Typ 2 (HSV-1 und HSV-2). Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach der Infektion jahrelang im Nervensystem schlummern. Konkret bedeutet das: Nach dem Eindringen in den Körper wandern die Viren über sensorische Nervenfasern sofort in die Nervenknoten (Ganglien). Beim Lippenherpes (HSV-1) gelangen sie ins Trigeminalganglion. Beim Genitalherpes (HSV-2) wandern sie ins Sakralganglion.
Dort verbleibt das Virus in einem latenten (ruhenden) Zustand, den das Immunsystem nicht vollständig eliminieren kann. Deshalb gilt die Aussage als korrekt, dass HSV-1 und HSV-2 tatsächlich nicht heilbar sind. Allerdings können mit der richtigen Behandlung sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Ausbrüchen deutlich reduziert werden.
Was ist unterschied zwischied HSV-1 und HSV-2?
Wenn wir an Herpes denken, kommt uns meist HSV-1 in den Sinn. Die Hauptmerkmale von HSV-1 sind1:
- Hauptverursacher von Lippenherpes (oraler Herpes), es gibt jedoch auch andere HSV-1-Stämme mit unterschiedlichen Auswirkungen.
- Schmerzhafte Bläschen können bei einem Rückfall an den Lippen, um den Mund oder in der Mundhöhle auftreten.
- Übertragung durch Hautkontakt, z. B. beim Küssen oder durch gemeinsames Benutzen von Besteck oder Gläsern.
- Kann in seltenen Fällen durch oralen Kontakt auf die Genitalien übertragen werden.
- Die Erstinfektion erfolgt meist bereits im Kindes- oder Jugendalter.
- Ein Großteil der Weltbevölkerung (65–90%) trägt das Virus in sich.
- Wiederkehrende Ausbrüche sind seltener und werden oft durch Stress, Krankheit oder UV-Strahlung ausgelöst.
Die Hauptursache für Genitalherpes ist das HSV-2-Virus. Seine Merkmale sind2:
- Verursacht Geschwüre und schmerzhafte Bläschen an den Genitalien, im Analbereich und am Gesäß.
- Übertragung erfolgt hauptsächlich durch sexuellen Kontakt.
- Kann selten auch orale Symptome verursachen, wenn es durch oral-genitalen Kontakt übertragen wird.
- Die Infektion tritt meist während sexueller Aktivität auf.
- Weniger verbreitet als HSV-1, aber unter sexuell aktiven Menschen häufiger (ca. **11–20 % der Welt.
- Neigt zu häufigeren Rückfällen, insbesondere im ersten Jahr nach der Erstinfektion.
Beide Virusgruppen zeigen eine ähnliche Reaktion auf antivirale Behandlungen. Allerdings neigt HSV-2 zu hartnäckigeren Rückfällen. Ärzte verschreiben in der Regel antivirale Medikamente wie Aciclovir oder Valaciclovir, um die Symptome zu lindern und die Häufigkeit von Ausbrüchen zu reduzieren.
Schwere Komplikationen sind bei beiden Typen selten, aber möglich. HSV-1 kann in seltenen Fällen eine Gehirnentzündung (Enzephalitis) verursachen. HSV-2 kann bei Neugeborenen (wenn die Infektion während der Geburt übertragen wird) schwere, potenziell lebensbedrohliche Komplikationen hervorrufen.
Warum kann das herpesvirus wiederkehren?
Grundsätzlich gilt: Alle Faktoren, die das Immunsystem schwächen oder überlasten, können das Herpesvirus reaktivieren. Diese Faktoren werden oft als „Trigger“ bezeichnet.
Die meisten dieser Trigger sind bei HSV-1 und HSV-2 identisch, es gibt jedoch auch virusspezifische Auslöser. Natürlich spielt auch die individuelle Veranlagung zu Rückfällen eine große Rolle. Das bedeutet: Starke Trigger wie Stress oder immunschwächende Erkrankungen führen nicht immer zwangsläufig zu einem Ausbruch. Umgekehrt kann in manchen Fällen schon der kleinste Trigger ausreichen, um eine Reaktivierung auszulösen.
Häufige „trigger” bei beiden herpesvirus-typen
- Stress und Erschöpfung: Sowohl körperlicher als auch mentaler Stress schwächt nachweislich das Immunsystem, wodurch sich das Virus vermehren kann. Arbeitsdruck, Schlafmangel oder Beziehungsprobleme können die Reaktivierung von Herpes begünstigen. Diese cleveren Herpesviren scheinen genau zu wissen, wann sie aktiv werden müssen, oder? Stress geht oft Hand in Hand mit Schlaflosigkeit und körperlicher Erschöpfung, die das Immunsystem weiter schwächen und die Virusreaktivierung verstärken.
- Krankheiten oder geschwächtes Immunsystem: Andere Infektionen wie Grippe oder Erkältung können einen erneuten Ausbruch auslösen. Chronische Krankheiten oder Immunschwäche-Zustände (z. B. HIV, Chemotherapie) erhöhen ebenfalls das Risiko. Manche Medikamente können das Immunsystem drastisch schwächen, darunter Kortikosteroide (Schmerzmittel) und Immunsuppressiva (bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt).
- Hormonelle Veränderungen: Hormonschwankungen während des Menstruationszyklus können das Risiko eines Herpesausbruchs erhöhen. Besonders der Rückgang des Östrogenspiegels spielt dabei eine Rolle. Auch während der Schwangerschaft können Herpesepisoden auftreten.
- Sonnenlicht (UV-Strahlung): UV-Strahlung durch Sonnenbäder oder Solariumbesuche kann häufig HSV-1-Symptome auslösen, insbesondere Lippenherpes.
- Verletzungen: Verletzungen der Haut oder Schleimhäute (z. B. durch Rasieren, Operationen oder Verbrennungen) können eine Herpesreaktivierung begünstigen. Bei HSV-2 sind Verletzungen im Genitalbereich häufige Trigger. Bei HSV-1 können Wunden im Mundbereich zu einem erneuten Ausbruch führen.
Darüber hinaus gibt es spezifische „Trigger“, die für bestimmte Viren charakteristisch sind.
Für HSV-1: Das „Lippenherpes“ tritt häufig infolge einer Erkältung oder Kälteeinwirkung auf. Deshalb wird es auch als „Fieberbläschen“ bezeichnet. Auch rissige Lippen, die durch windiges oder trockenes Wetter verursacht werden, können das HSV-1-Virus reaktivieren.
Für HSV-2: Sexueller Kontakt, insbesondere intensiver oder längerer Geschlechtsverkehr, kann Irritationen verursachen, die HSV-2 aktivieren können. Auch enge, schlecht belüftete Kleidung kann die Entstehung des Herpesvirus begünstigen.4
Drehen wir die folgende Liste um! Lebensstil-Tipps zur Vorbeugung von Herpes
Stress vermeiden: Entspannungstechniken, Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.
Auf die Ernährung achten: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien ist, kann das Immunsystem unterstützen. Spoiler: Vermeide den Verzehr von Samen! 😊
Sonnenschutz verwenden: Zur Vorbeugung von durch UV-Strahlung verursachtem Lippenherpes empfiehlt sich die Anwendung eines Lippenbalsams mit UV-Filter.
Ausreichend schlafen: Erholsamer Schlaf ist essenziell für ein starkes Immunsystem.
Was können wir tun, wenn es bereits zu spät ist?
Das Erste und Wichtigste ist, die Anweisungen des Arztes zu befolgen und die von ihm empfohlene Therapie in Anspruch zu nehmen. Die wichtigste „Waffe“ bei der Behandlung des Herpesvirus sind antivirale Medikamente (in Form von Cremes oder Tabletten). Zusätzliche Therapien und Nahrungsergänzungsmittel können keine Medikamente ersetzen, aber sie können den Heilungsprozess unterstützen und die Häufigkeit von Rückfällen verringern. Daher ersetzen die folgenden Empfehlungen von Vitamin360 keine medizinische Therapie.
Einnahme von Lysin gegen Herpes
Für die Vermehrung des Herpesvirus wird die Aminosäure L-Arginin benötigt. Die essentielle Aminosäure L-Lysin wird jedoch von demselben Transportprotein zu den Zielorten befördert – das heißt, L-Lysin „konkurriert“ mit L-Arginin um den Transport. Der Unterschied zwischen den beiden ist, dass Arginin die Vermehrung des Herpesvirus begünstigt, während Lysin dies nicht tut.10
Lysin kann bei akutem Herpes helfen – hierfür sollte es in höheren Dosen eingenommen werden. Studien haben gezeigt, dass nur hohe Dosen von 3000 mg bei akutem Herpes wirksam sind. Dies ist die minimale und gleichzeitig maximale effektive Dosierung in solchen Fällen. Eine höhere Dosierung ist nicht ratsam, da eine übermäßige Lysin-Einnahme das Risiko für Nierensteine erhöhen kann.
Lysin kann auch helfen, das Wiederauftreten von Herpes zu verhindern. Wenn du zu Herpes neigst, kann die tägliche Einnahme von 1000 mg Lysin die Häufigkeit von Rückfällen verringern. Studien haben gezeigt, dass die kontinuierliche Einnahme von 1000 mg Lysin über ein Jahr hinweg sicher ist. Für Menschen mit Nierenerkrankungen wird Lysin nicht empfohlen (da es zur Bildung von Nierensteinen beitragen kann). Daher sollte vor einer langfristigen Einnahme unbedingt ein Arzt konsultiert werden.
Darüber hinaus ist Lysin besonders wirksam, wenn seine Einnahme mit einer argininarmen Ernährung kombiniert wird. Bei Vitamin360 sagen wir nicht, dass du diese Lebensmittel für immer meiden musst, aber während einer akuten Infektion solltest du die folgenden argininreichen Lebensmittel besser weglassen, um die Genesung zu beschleunigen:
- Kürbiskerne
- Sonnenblumenkerne
- Mandeln
- Cashewkerne
- Walnüsse
- Erdnüsse
Stattdessen solltest du den Fokus auf lysinreiche Lebensmittel legen, wie z. B. Milchprodukte, Fisch und mageres Fleisch.
Weitere Nahrungsergänzungsmittel zur Vorbeugung und Behandlung
Generell kann gesagt werden, dass alle immunstärkenden Wirkstoffe dazu beitragen können, die Häufigkeit von Herpes-Rückfällen zu reduzieren und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Die stärksten immunstärkenden und antiviralen Wirkstoffe sind:
- Vitamin C15 – Das grundlegende Immun-Booster-Vitamin kann durch seine antioxidativen Eigenschaften das Immunsystem weiter entlasten. Außerdem unterstützt es die Kollagenproduktion, was die schnellere Regeneration der Haut fördern kann.
- Zink16 – Zink spielt nicht nur eine wichtige Rolle in der Immunantwort, sondern auch in der Hautregeneration.
- Vitamin D14 – Unterstützt das Immunsystem und hilft, Entzündungen zu reduzieren. Besonders im Winter ist eine ausreichende Versorgung wichtig.
- Propolis – Ein natürliches Bienenprodukt mit desinfizierenden Eigenschaften, das die schnellere Heilung von Herpeswunden unterstützen kann. Einige Studien haben gezeigt, dass es in seiner Wirkung mit dem bekannten Herpesmedikament Aciclovir vergleichbar sein kann.12 Daher lohnt es sich, neben Lysin auch die Natur Tanya S. alkoholfreien Propolis-Tropfen für die äußere und innere Anwendung zu nutzen! Wie bei allen pflanzlichen Extrakten ist es ratsam, bei der Verwendung von Propolis-Tropfen regelmäßige Pausen einzulegen.
Zusammenfassung
Herpes ist unangenehm, aber behandelbar und sogar vermeidbar.
Wenn du auf Vorbeugung setzt, solltest du ein hochwertiges und umfassendes Multivitaminpräparat wie GAL+ Multivitamin verwenden. Aufgrund der möglichen Auswirkungen auf Nierensteine kann nach ärztlicher Rücksprache eine niedrige Dosierung von 500-1000 mg Now Foods L-Lysin sinnvoll sein. Bei einem erneuten Ausbruch ist es ratsam, die tägliche Lysin-Dosis auf 3000 mg zu erhöhen. Die periodische Einnahme von Natur Tanya S. alkoholfreien Propolis-Tropfen kann innerlich helfen, das Wiederauftreten des Herpesvirus zu behandeln und die Beschwerden während eines Ausbruchs zu lindern.
Wenn Herpes trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer wieder auftritt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um eine individuelle Behandlungsstrategie zu erstellen.